STEP BY STEP

Der Anfang:
Mit zwölf habe ich in die Freundschaftsbücher meiner Freundinnen geschrieben, dass ich Autorin werden will. Mit fünfundzwanzig habe ich dann mein erstes Buch in Händen gehalten. Dazwischen liegt also eine ordentliche Zeitspanne, in der das Schreiben trotz der Einträge in die Freundschaftsbücher einfach ein Hobby war. Für ein Buch habe ich 1-2 Jahre gebraucht (wenn ich es überhaupt beendet habe), dabei wurde kaum geplottet und ich habe mir keine Gedanken über Tropes gemacht und ob ich genug Plott-Twists eingebaut habe.  Rückblickend betrachtet habe ich vieles richtig gemacht, weil ich mir die Zeit gegeben habe, um mich auszuprobieren und zu üben. Von Manuskript zu Manuskript habe ich mich verbessert, bis ich eine Geschichte zum ersten Mal rund beendet und sie meiner Familie und meinen Freundinnen zum Lesen gegeben habe. Schreiben ist ein Handwerk, das man erstmal erlernen muss und jede*r hat ein eigenes Tempo. Für meine mentale Gesundheit war es unglaublich gut, dass ich damals noch kein Instagram und keine Vergleiche zu anderen Autor*innen hatte.
Der Austausch mit anderen Schreibenden wäre in manchen Situationen sicher hilfreich gewesen (gerade bei Fragen rund ums Exposé), aber ich war stattdessen stumme Konsumentin von vielen Internetblogs.

Verlagssuche:
Vorab: Inzwischen würde ich immer empfehlen, sich bei Literaturagenturen zu bewerben. Bei Verlagen (gerade, wenn man es zu einem Publikumsverlag schaffen möchte) ist es sehr schwer, mit einem unverlangt eingesendeten Exposé, Erfolg zu haben. Die Literaturagenturen stehen bereits in Kontakt mit den Verlagen, feilen mit Autor*innen am Exposé und der Leseprobe und prüfen Verträge (was ein wichtiger Punkt ist, den man nicht unterschätzen sollte).

Als ich „Dein Schatten in meinem Licht“ fertig hatte, was als Arbeitstitel sehr stumpf „Shadow against Light“ hieß, war ich überzeugt, mit diesem Buch aufgrund der besonderen Thematik gute Chancen zu haben. Das war so ein richtiges Herzensprojekt, weil ich einen Teil meiner eigenen Erfahrungen verarbeitet hatte und wollte, dass das Thema Sucht auf eine kritische Art und Weise im NA Romance-Bereich einen Platz findet und nicht nur angeschnitten wird.
Ich habe es nicht bei Agenturen versucht (weil ich es damals einfach nicht besser wusste), sondern mich direkt bei zwei Kleinverlagen beworben. Einer hat schnell Interesse gezeigt, sodass ich dem anderen abgesagt habe. Bevor es zur Vertragsunterzeichnung kam, musste ich das Ende umschreiben und habe das gesamte Manuskript noch einmal überarbeitet. Meine Formatierung und die Satzzeichen der wörtlichen Rede waren eine kleine Katastrophe. Das kommt davon, wenn man sich nicht aktiv mit anderen austauscht, sonst hätte mir das sicher jemand schon früher gesagt. Es kann grundsätzlich immer sein, dass Agenturen oder Verlage Änderungen im Plot wünschen und dem sollte man offen entgegentreten, aber gleichzeitig nichts tun, womit man sich unwohl fühlt. In so einem Fall kann man nach einem Kompromiss suchen.

Autorin sein:

Während der Veröffentlichung meiner ersten Trilogie habe ich vor allem lernen müssen, wie hart der Buchmarkt sein kann. Am schwierigsten war der Druck, viel Werbung machen zu müssen. Das hat  so viel Raum eingenommen, dass das Schreiben dabei oft in den Hintergrund gerückt ist, was mich sehr traurig gemacht hat.

Für den Einstieg und für ein paar Erfahrungen, war der Start mit einem Kleinverlag sicher gut. Aber nach dem letzten Band der Contrast-Reihe wusste ich, dass ich mir eine Literaturagentur suchen möchte und muss, damit mein Weg weitergehen kann. Ich habe eine Idee ausgearbeitet, Leseprobe und Exposé geschrieben und mich bei ein paar wenigen Agenturen beworben. Im Nachhinein verstehe ich, warum es mit diesem Projekt vielleicht nicht geklappt hat. Ich war sehr angespannt, wollte die perfekte Story schreiben mit einem Own Voice Thema, für das ich noch nicht bereit war und das lese ich zwischen den Zeilen, wenn ich jetzt durch die Seiten scrolle. Dann hatte ich eine Klick-Idee, die sich sofort richtig angefühlt hat und die sich bisher auch unsagbar schön und leicht schreiben lässt. Dieses Mal habe ich es bei mehr Agenturen versucht und warte aktuell auf die Rückmeldungen. Es ist mir wichtig, nicht nur über Erfolge zu sprechen, sondern auch über Absagen oder das ständige Warten. Das gehört zum Autor*in-Sein dazu.
Aktuell schreibe ich also an dem Projekt, das den Agenturen vorliegt und arbeite parallel an einem weiteren Buch (das war eine Klick-Idee hoch zehn und ich bin noch immer hyped). Für den hoffentlich nicht eintretenden Fall, dass ich mit dem eingereichten Exposé nur Absagen bekomme, möchte ich vorsorgen und etwas Neues haben, was ich losschicken kann. Auch, wenn ich jede Idee liebe, will ich mich nicht zu sehr an eine klammern. Wenn ein Projekt abgelehnt wird, ist das für den gegenwärtigen Moment und heißt nicht, dass ich es nie veröffentlichen werde. Aktuell suche ich also mein Schlüsselprojekt, das mir den Weg in eine Agentur öffnet.

Damit habe ich euch hoffentlich einen kleinen Überblick über meinen bisherigen Weg geben können. Nächstes Mal geht es um Tropes.
Was ist das? Welche gibt es? Welche schreibe ich am liebsten? Und vielleicht verrate ich auch schon ein paar meiner aktuellen Projekte.

Alles Liebe für euch <3

Kristin

Zurück
Zurück

Tropes in Büchern